Ich bin sehr stolz, auch in diesem Jahr wieder die Stipendien für unseren Nachwuchs in der Psychosomatik mit verleihen zu dürfen.
Mein Arbeitgeber, die Schön Klinik, fördert diese Stipendien mit, denn er weiß: Das wichtigste, was wir für unser Fach brauchen, sind begeisterte junge Kolleginnen und Kollegen, die ihren Berufsstart in der Psychosomatischen Medizin und Psychotherapie machen möchten.
Ich weiß, dass viele Stipendiatinnen und Stipendiaten bereits an Unikliniken mit Promotionsvorhaben angedockt sind und dort vielleicht auch ihren beruflichen Einstieg nehmen. In diesem Blogbeitrag möchte ich den Blick auf eine Weiterbildung in Fachkliniken lenken.
Ich selbst, nun Chefarzt, habe neben anderen Stationen meine psychosomatische Facharztweiterbildung an einer großen psychosomatischen Fachklinik, der Schön Klinik Roseneck, absolviert und möchte insbesondere den jungen ärztlichen Kongressteilnehmerinnen und -teilnehmern die Weiterbildung in Psychosomatischer Medizin und Psychotherapie insbesondere in psychosomatischen Fachkliniken ans Herz legen.
Ganz Grundsätzlich: als Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie stehen viele Tätigkeitsfelder offen:
Sei es seine niedergelassene fachärztliche Tätigkeit oder die Arbeit in Kliniken oder Tageskliniken. Ergänzt werden kann jede Tätigkeit durch Engagement in Forschung, Wissenschaft u. Lehre, in der psychotherapeutischen Aus- und Weiterbildung sowie als Supervisor, IFA/Balint- und/oder Selbsterfahrungsleiter. Natürlich kann man seine fachärztliche Expertise auch im Rahmen von Gutachten einbringen.
Die Versorgungslandschaft in unserem Fachgebiet teilt sich Universitätskliniken, psychosomatische Fachabteilungen an Krankenhäusern und psychosomatische Fachkliniken.
Die psychosomatischen Fachkliniken liegen häufig etwas außerhalb von Ballungszentren in landschaftlich reizvoller Lage und bieten Behandlungsplätze in großer Anzahl, teilweise sind es bis zu mehreren Hundert Betten. Die Größe der Fachkliniken bringt viele Vorteile mit sich. Es wird ein sehr breites Spektrum von Patienten behandelt, das bringt ein großes Lern- und Erfahrungsfeld. In vielen Fällen lässt die Größe auch die Schaffung von Spezialabteilungen zu, die den Weiterbildungsassistenten auch die Mitarbeit in hoch spezialisierten und hoch intensiven Behandlungskonzepten erlaubt. Aufgrund der größeren Anzahl von Weiterbildungsassistenten ist es vielen Fachkliniken wie auch der Roseneck möglich, eigene Theorie-Curricula anzubieten und die geforderten Theoriestunden während der Arbeitszeit oder direkt im Anschluss an den Arbeitstag zu vermitteln. Die Anzahl der noch besuchenden Veranstaltungen am Wochenende reduziert sich daher im Vergleich mit anderen Weiterbildungskonstruktionen deutlich. Auch eine intensive Supervision einerseits im Stationsteam, andererseits auch durch erfahrene Supervisoren anderer Stationen und Abteilungen zur Weitung der Perspektive ist unproblematisch möglich.
Nicht zuletzt sind es natürlich die „weichen Faktoren“ der Weiterbildung in einer psychosomatischen Fachklinik, die die besondere Attraktivität ausmachen. Man findet sich in einer größeren Gruppe von Weiterbildungsassistenten, was das gemeinsame Sammeln von Erfahrungen und den gemeinsamen Austausch im Fachgebiet sehr erleichtert. Dies kann insbesondere beim Einstieg ins psychosomatisch-psychotherapeutische Arbeiten sehr entlastend sein. Auch die Lage psychosomatischer Fachklinik in reizvollen Landschaften stellt einen Pluspunkt dar, häufig lässt sich Beruf mit Freizeit und Hobby (z. B. Berg- oder Wassersport) gut verbinden.
Hinsichtlich des Weiterbildungsjahres in einem anderen somatischen Fach, bieten viele Fachkliniken wie auch die Roseneck entweder die Möglichkeit, das Weiterbildungsjahr in einer z. B. integrierten internistischen Abteilung zu absolvieren oder an benachbarte Krankenhäuser zu wechseln.
Wie gesagt – ich selbst habe meine Facharztweiterbildung überwiegend in einer großen Fachkranklinik absolviert und bin jeden Tag froh über die breite Basis, die ich während meiner Weiterbildung erworben habe. Wenn Sie sich für eine Facharztweiterbildung in Psychosomatischer Medizin und Psychotherapie interessieren, wenden Sie sich an die personalverantwortlichen Kollegen in den Fachkliniken und vereinbaren Sie Hospitationstermine. Sie werden den Schritt nicht bereuen!
Blog-Beitrag von Dr. Martin Greetfeld, Schön Klinik Roseneck in Prien am Chiemsee