Dass uns Themen wie Klimawandel, Rassismus und Migration nicht nur gesellschaftlich, sondern auch medizinisch beschäftigen ist bekannt, in meinem Medizinstudium, das wage ich jetzt inzwischen im 10. Semester zu behaupten, allerdings deutlich unterrepräsentiert. Umso mehr war ich positiv überrascht von der Fülle der Angebote zu diesen Themen auf dem diesjährigen Psychosomatikkongress. Während auf vergleichbaren medizinischen Veranstaltungen wie dem diesjährigen Internistenkongress in Wiesbaden die Pharmaindustrie ihre neusten Errungenschaften anpreist und das Publikum mit Kaplan Meier Plots gelangweilt wird, wurde in der Urania dieses Jahr der Fokus auf größere Zusammenhänge gelegt. Getreu dem Motto „Altern im Wandel-Perspektiven und Handlungsfelder“ wurde die gesamte Bandbreite an bio-psycho-sozialen Belastungen und die damit verbundenen Herausforderungen aufgezeigt. Besonders gelungen fand ich die Carus Lecture, die dank zahlreicher Metapher und einer lebendigen Rhetorik dem eigentlichen Thema „Demenz“ entgegenwirkte und in Erinnerung blieb. In den folgenden zwei Tagen lauschte ich gebannt Vorträgen zu den Themen Klimawandel, Digitale Medizin, psychosomatische Dermatologie und Essstörungen. Den krönenden Abschluss stellte die Präsentation zum Thema Verschwörungstheorien und Wissenschaftsleugnung dar. Umrahmt wurde mein Kongressbesuch von den regelmäßigen Treffen der Perspektive Psychosomatik. So haben wir uns auch außerhalb des Kongresses zum Essen und gemeinsamen Abendprogramm getroffen. Eine großartige Möglichkeit neue Kontakte zu knüpfen. Ich bin dankbar für die neuen Eindrücke und Impulse, die ich auf dem Kongress sammeln konnte und unabhängig von meiner zukünftigen medizinischen Spezialisierung meinen Horizont erweitert und meine fachlichen Kompetenzen erweitert und bereichert haben.