Als ich den Leittitel des DKPM-Kongresses 2019 las, war mir klar: dieser Kongress passt prima zu meiner beruflich „unruhigen“ (oder auf aufregenden) Zeit als PiA in psychodynamischen Verfahren und Doktorandin. Aufgrund einer Parallelveranstatlung konnte ich an der DKPM 2018 nicht teilnehmen, habe aber von meinen KollegInnen der Psychosomatik nette Anekdoten gehört, sodass ich gespannt war, was mich erwarten würde. Da „mein“ Studienprojekt mit zwei Vorträgen vertreten war, war ich natürlich auf die Resonanz anderer WissenschaftlerInnen gespannt.
Beim Betreten der Urania war ich erstaunt über die angenehm-freundliche Atmosphäre. Ich war schon ein wenig „Kongress-erfahren“ u.a. auch international. Dass ich meinen ersten DKPM mit einem Reisekostenstipendium besuchen durfte, war natürlich doppelt schön für mich. Die persönliche Begrüßung der ReisekostenstipendiatInnen schaffte eine sehr vertrauensvolle und auch mutmachende Atmosphäre, da man sich gerade als „Psychosomatik-Anfängerin“ vlt. noch ein wenig unerfahren fühlt.
Ich persönlich sehe die Psycho-Somatik als eine grenzen-überschreitende und gleichzeitig verbindende Wissenschaft und Praxis. Umso passender – weil perspektiveneröffnend und grenzen-überschreitend– fand ich den Festvortrag von Prof. Dr. Dr. Schellnhuber zum Thema „Die Klimakrise – Wahrheit und Verdrängung“. Nicht zuletzt spielen diese beiden Konstrukte auch eine Rolle in der Therapie psychosomatisch erkrankter PatientInnen. Eine sehr gelungene Auftaktveranstaltung, die „Lust auf mehr“ machte.
Die Kombination aus Posterpräsentation mit Wine & Snacks war so verlockend, dass ich aufgrund der Enge der Räumlichkeit nur einen Teil der Best-Poster-Führung mitnehmen konnte. Dennoch kam ich gut in Austausch mit verschiedenen ReferentInnen und ihren spannenden Forschungsarbeiten.
Den zweiten DKPM-Tag füllte ich abwechslungsreich mit Plenarveranstaltungen und wissenschaftlichen Symposien. Da ich bereits 5 Jahre als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität in der Klinischen Psychologie gearbeitet hatte, hatte ich ein „umfangreiches Grundwissen“ bzgl. verschiedener Störungsbilder. Durch die Vielzahl an wissenschaftlichen Symposien konnte ich meine „Lücken“ schließen und neue Forschungsergebnisse und Erfahrungen aus der Praxis implementieren. Gerade die Aufteilung in „State-of-the-Art-Symposien“, „Wissenschaftlichen Symposien“ „Satellittensymposien“ und „Mini-Talk-Symposien“ fand ich klasse, um abzuwägen, welche Veranstaltungen sich für mich am besten lohnen.
Den Freitag gestaltete ich hauptsächlich mit wissenschaftlichen Symposien und den Mini-Talks. Spannend! Auch wenn ich aufgrund des etwas längeren Ausgehens mit KollegInnen vom Donnerstagabend noch etwas müde war, entschied ich mich die „Ascona Lecture“ zu besuchen, da der Title mich sehr neugierig machte. Sowohl inhaltlich als auch vom Vortragsstil hat Onur Güntürkün mich überzeugt und mich persönlich dazu angehalten, meine „Denküberzeugungen“ grundsätzlich zu überdenken. Nicht zuletzt ist dies auch ein guter Gedanken zur Mitnahme in die therapeutische Arbeit mit PatientInnen.
Der krönende Abschluss der DKPM 2019 war das Kongressfest, bei dem ausgelassen gefeiert und getanzt wurde.
Die DKPM war eine sehr gelungene Veranstaltung, auf dessen Besuch im Jahr 2020 ich mich bereits jetzt freue. Und der Leittitel „mind-the-gap“ klingt spannend!
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